Anleger, die nicht in einzelne Aktien investieren wollen, können alternativ Fonds als Kapitalanlage wählen. Die Frage ist nur, wie kann ein Laie gute Fonds von schlechten Fonds unterscheiden. Das richtige Investment lässt sich nicht nach der Devise finden, dass ein guter Fonds gute Rendite abwerfen muss. Kennzahlen und Ratings geben dem Anleger Orientierungshilfen, aber auf die Kostenstruktur eines Fonds ist ebenfalls zu achten. 

Wie die Kurse sich zukünftig entwickeln, wissen weder Fondsmanager noch Finanzexperten. Ratings und ähnliche Kennzahlen bilden eine Einschätzung für die Wertentwicklung der Fonds in der Vergangenheit ab. Wenn ein Fonds sich in den letzten zehn Jahren gut entwickelt hat, heißt das nicht, dass es in Zukunft so weiter geht. 

Die Nachfrage nach erfolgreichen Fonds ist größer, besonders, wenn sie im Rating gut abschneiden. Dadurch kommt es dazu, dass ein Fondsmanager plötzlich viel mehr Geld verwalten und verteilen muss. Ändert der Fondsmanager dann seine Anlagestrategie, kann es sein, dass die Entwicklung des Fonds nicht mehr den Erwartungen der Anleger entspricht. 

Das Risiko eines Fonds richtig einschätzen 

Für die Wahl des richtigen Fonds kann auch der maximale Verlust hilfreich sein. Dabei sollten Anleger nach Empfehlungen des Deutschen Fondsverband einen längeren Zeitraum betrachten. Ein Fonds, der während der akuten Finanzkrise 2008 nicht so stark gefallen ist, wie der Gesamtmarkt kann so zusammengesetzt sein, dass er auch zukünftige Einbrüche am Finanzmarkt besser als der Durchschnitt übersteht. So ein Vergleich lässt sich aber immer nur dann anstellen, wenn es den Fonds entsprechend lange gibt. Bei Fondsneuauflagen gehen die Anleger das Risiko ein, dass er sich nicht so gut entwickelt, wie angenommen. 

Ratingagenturen bewerten Fonds 

In regelmäßigen Abständen bewerten die namhaften Agenturen wie S&P, Trust oder Morningstar die Fonds. In diese Bewertungen fließen nicht nur Kennzahlen, sondern auch Analyseergebnisse der Kapitalgesellschaften ein. Aber auch diese Bewertungen haben nur eine begrenzte Aussagekraft. Außerdem lassen sich Ratingagenturen von den Fondsgesellschaften bezahlen, was zu Bewertungen führen kann, die Anleger mit Vorsicht genießen sollten. 

Tricks der Fondsverkäufer

Um einen Fonds an den Mann, sprich Anleger, zu bringen, haben die Fondsverkäufer etliche Argumente. In der Regel wird mit der guten Entwicklung des Fonds in der Vergangenheit geworben. Das sind jedoch immer Werte, die morgen schon der Schnee von gestern sein können. Umstritten ist auch der Cost Average Effekt, der sich bei Fondssparplänen ergibt. Kauft ein Anleger regelmäßig für einen festen Betrag Fondsanteile, führt das bei niedrigeren Kursen zu mehr Anteilen. Am Ende soll der Anleger profitieren – aber das Ganze funktioniert natürlich nur, wenn der Wert des Fonds insgesamt steigt. 

Experten empfehlen passiv gemanagte Fonds 

Bei langfristiger Betrachtung sind aktiv gemanagte Fonds nur in Ausnahmefällen besser als der Vergleichsindex. Experten empfehlen den Privatanlegern, ihr Geld nur in passiv gemanagte Fonds zu investieren, die einen Index abbilden. Das Risiko ist dabei relativ gering und die Kosten sind günstig, weil Verwaltungsgebühren entfallen. Wer jetzt auf Wertpapiere umsteigt, um Rendite zu machen, sollte im Depot verschiedene Anlagen kombinieren. Dabei ist nie alles auf eine Karte zu setzen. Fonds sollten nicht nur deswegen gekauft werden, weil sie in der Vergangenheit gut liefen.

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