Kaum ein Aspekt beeinflusst den Bildungserfolg von Kindern und Jugendlichen so stark wie ihre soziale Herkunft. Der gemeinnützige Bundesverband von MENTOR – Die Leselernhelfer möchte das ändern.

BildIn NRW zeigen 58% der Schüler in der 3. Klasse unterdurchschnittliche Leistungen beim Lesen, wenn sie in Regionen mit niedrigem Einkommen leben. Wohnen die getesteten Schüler in Gebieten mit hohem Einkommen, haben nur 27% eine geringe Lesekompetenz
(Lernstandserhebung, VERA3-2017). Der gemeinnützige Bundesverband von MENTOR – Die Leselernhelfer e.V. möchte jedem ermöglichen, seine Chance auf Bildung und gesellschaftliche Teilhabe zu ergreifen. Dazu setzen die Lesementoren auf die individuelle Leseförderung nach dem 1:1-Prinzip. Bei seinem Fachtag in Dortmund erörterte der Verband mit Vertretern seines Vereins MENTOR – Die Leselernhelfer Dortmund e.V., der Stadt- und Landesbibliothek Dortmund, der Diplom-Psychologin Karin Lossen von der TU Dortmund und weiterer Bildungsinstitutionen, wie noch mehr junge Menschen adäquat gefördert werden können. Dabei stand die erfolgreiche Zusammenarbeit mit den Bibliotheken und anderen Bildungsinstitutionen in den Städten und Gemeinden im Mittelpunkt.

Nur wer Lesen kann und den Inhalt der Wörter und Texte auch wirklich versteht, kann im Unterricht mitkommen und einen Schulabschluss machen. Das betonte auch Yvonne Gebauer, Ministerin für Schule und Bildung NRW, in ihrem Videogrußwort: „Die Vermittlung von Lesekompetenz ist eine zentrale Aufgabe unserer Schulen. Aber ebenso kommt den Familien eine wichtige Aufgabe bei der Leseförderung zu. Leider ist es nicht in allen Familien selbstverständlich, dass Eltern mit ihren Kindern gemeinsam lesen. Das ist schade. Denn welches Kind lässt sich nicht gerne in den Bann einer persönlich vorgelesenen, spannenden Geschichte ziehen. Deshalb ist es mir ein großes Anliegen, die Bedeutung der heutigen Veranstaltung zu unterstreichen.“

Um die Lehrkräfte an den Schulen und die Schüler zu unterstützen, setzt MENTOR auf das 1:1-Prinzip einer individuellen, kontinuierlichen Förderung. Ein Lesementor betreut einen Schüler, sie treffen sich einmal pro Woche in den Schulen, mindestens ein Jahr lang. In NRW unterstützen die Lesementoren rund 5.000 Schüler, bundesweit 15.000. „Unser Engagement für die Kinder und Jugendlichen wird von dem großen Einsatz der 11.500 ehrenamtlichen Lesementoren, Vereinsvorsitzenden und anderen, MENTOR-Unterstützer in ganz Deutschland getragen. Wir bauen es in vielen Gemeinden zusätzlich auf die Zusammenarbeit mit anderen Bildungseinrichtungen und ehrenamtlichen Organisationen auf. Sie teilen unsere Auffassung, dass für Bildung und Erziehung nicht alleine die Eltern und die Schulen verantwortlich sind, sondern die Gesellschaft insgesamt,“ führte Margret Schaaf aus. Sie ist die 1. Vorsitzende des MENTOR – Die Leselernhelfer Bundesverbandes e.V. Besonders intensiv arbeitet ihr Verband mit den Bibliotheken, den Bürgerstiftungen, freiwilligen Agenturen und Volkshochschulen zusammen.

Die TU Dortmund fördert die Lesekompetenz an den Grundschulen durch Arbeitsgemeinschaften, führte Diplom-Psychologin Karin Lossen von der TU Dortmund aus: „Für Deutschland zeigen die Ergebnisse nationaler und internationaler Studien, dass Leseförderung eine sehr wichtige Aufgabe ist. Aus Studien wissen wir, mit welchen Methoden dies gelingen kann. Auch in unserem Projekt StEG-Lesen haben wir ein Programm für den Ganztag entwickelt, in dem das Lesen gezielt gefördert wird.“

Durch die strategische Zusammenarbeit verschiedener Akteure der Leseförderung können die Schulen sinnvoll unterstützt werden und immer mehr Kinder und Jugendliche ihre Lese- und Sprachkompetenz verbessern und einen Schulabschluss machen.

Verantwortlicher für diese Pressemitteilung:

MENTOR – Die Leselernhelfer Bundesverband e.V.
Frau Agnes Gorny
Pipinstr. 7
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email : gorny@mentor-bundesverband.de

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