Rock Tech Lithium Inc.: E-Autos: Flaschenhälse sind zunehmend beseitigt
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Dirk Harbecke, Chairman von Rock Tech Lithium, erläutert Hintergründe zum Lithiummarkt
Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,
bislang wurden an Elektroautos im Wesentlichen drei Punkte bemängelt: Die zu geringe Reichweite, zu hohe Anschaffungskosten und zu wenig Ladestationen. Hier kann zunehmend Entwarnung gegeben werden. Ende des Jahres geht beispielsweise der vollelektrische Kompaktwagen von VW, dessen genauer Name noch nicht bekannt ist, in die Produktion. Verkaufsstart ist dann 2020. Der erste von VW originär als Stromer entwickelte Wagen soll es auf eine Reichweite von bis zu 600 Kilometern (rund 370 Meilen) bringen. Oder das Model 3 von Tesla: Mit dem Mittelklassewagen kommt man mehr als 500 Kilometer weit (rund 310 Meilen), bevor eine Ladesäule angesteuert werden muss.
Gleichzeitig gehen die Preise zunehmend runter – E-Autos werden bezahlbar. In den USA gibt es die Basisversion vom Model 3 schon für 37.000 US-Dollar, umgerechnet sind das rund 35.000 Euro. In Europa soll die preiswerteste Variante in etwa in einem halben Jahr auf den Markt kommen. Volkswagen will seinen Kompaktwagen sogar für nur rund 30.000 Euro, also für weniger als 34.000 US-Dollar anbieten. Dazu gibt es zum Beispiel in Deutschland noch einen Kaufprämie von 4.000 Euro, also gut 3.500 Dollar. Unter dem Strich ist der elektrische Kompaktwagen von VW damit nicht teurer als ein vergleichbarer Golf Diesel. Er dürfte jedoch bei Fahrzeugeigenschaften wie Beschleunigung und Raumangebot deutlich besser abschneiden.
Peking ändert Subventionspolitik
Kommen wir zum letzten derzeit noch bestehenden Flaschenhals: den Ladestationen. Auch bei diesem Punkt könnte sich China wieder einmal als Schrittmacher erweisen. Denn die Volksrepublik will die Förderung der Elektromobilität umstellen. Künftig soll nicht mehr so stark der Kauf von E-Autos staatlich subventioniert werden, sondern der Bau von Ladestationen. So kürzt Peking die Subventionen für reine Elektroautos mit einer Reichweite von mindestens 400 Kilometern um gut die Hälfte auf 25.000 Renminbi, was in etwa 3.250 Euro oder 3.700 Dollar entspricht.
Bereits Ende 2017 setzte sich Peking dagegen das Ziel, mit staatlicher Unterstützung die Zahl der Ladepunkte von damals rund 200.000 bis zum Jahr 2020 auf 4,8 Millionen auszubauen. Dann käme nach den Prognosen rechnerisch auf jeden reinen Elektro- oder Plugin-Hybrid-Wagen ein Ladepunkt. Experten rechneten mit notwendigen Investitionen von umgerechnet 16 Milliarden Euro oder 18 Milliarden Dollar.
Aber auch andere Länder kommen in Bewegung: So will der deutsche Verkehrsminister Andreas Scheuer den Bau privater Ladesäulen mit insgesamt einer Milliarde Euro unterstützen. Das scheint eine schlaue Idee zu sein: Denn nach Ministeriumsangaben laden 75 bis 80 Prozent der Besitzer von E-Autos diese zu Hause oder am Arbeitsplatz auf.
Shop and load
Gleichzeitig sieht der Einzelhandel Ladesäulen als ein wirksames Instrument, neue Kunden zu gewinnen oder bereits bestehende zu halten. Schon 2015 hat Aldi damit begonnen, seine Supermärkte mit Ladestationen auszustatten. Später begann dann der deutsche Lebensmittel-Discounter damit, insbesondere Standorte in der Nähe von Autobahnen zu elektrifizieren. Damit sollen zum Beispiel Urlauber angelockt werden. Klar ist: Autofahrer, die derzeit noch rund 30 Minuten warten müssen, bis ihr E-Fahrzeug wieder geladen ist, dürften in der Zwischenzeit mit hoher Wahrscheinlichkeit einkaufen gehen. Konkurrent Lidl zog übrigens nach.
Neben Subventionen und Maßnahmen zur Kundenbindung dürften auch neue Technologien den Ausbau des Ladenetzes unterstützen. So hat ein Berliner Start-up eine Hard- und Software-Lösung entwickelt, mit der sich Straßenlaternen zu Ladepunkten ausbauen lassen. Einen zusätzlichen Kick gäbe es, wenn die entsprechenden Laternen auf LEDs umgerüstet würden, die rund 90 Prozent weniger Strom als herkömmliche Leuchtmittel verbrauchen. Die gesparte Energie könnte dann in Stromer fließen. Schließlich will Volkswagen mobile Ladestationen entwickeln, die flexibel dort postiert werden können, wo aktuell der Bedarf am größten ist – zum Beispiel bei Massenveranstaltungen wie Fußballspielen oder Musikkonzerten.
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