Goodyear ist ein geprüftes Mitglied der „TOPLIST der Telematik“

BildHannover, 31.10.2018 (msc).
Datenbasierte Lösungen mit fortschrittlicher Telematik in Kombination mit patentierter Vorhersagetechnologie – das beinhaltet das Portfolio von Goodyear Proactive Solutions. Unter diesem Namen bietet der internationale Reifenhersteller modernste Technologie an. Auf der IAA Nutzfahrzeuge in Hannover standen in diesem Jahr vor allem zwei Apps im Vordergrund – jeweils eine für den Fahrer und eine für den Flottenmanager. Managing Director Dr. André Weisz erläutert im Gespräch mit Telematik-Markt.de Funktionsweise und Vorteile.

Der Ansatz bei Goodyear Proactive Solutions sei es, nicht einfach nur Berichte zu senden, sondern Probleme „prädiktiv“ zu lösen – also schon, bevor sie entstehen, betont Weisz. „Wir wollen die Kunden an die Hand nehmen. Die Apps sind eine Möglichkeit, benutzerfreundlich zu sehen, was gerade passiert, und sie sollen die Problemlösung vereinfachen.“ Dieser Prozess soll Weisz‘ Ansicht nach nicht bei den Apps enden, diese seien nur ein Weg dorthin.

Mobile Ansicht für Flottenmanager

Eine App wendet sich an den Flottenmanager, der den Überblick behält. „Sehr einfach und benutzerfreundlich am Handy“ sei sie, findet Weisz. Die App bietet Grafiken, zeigt an, welches Fahrzeug von Reifenproblemen betroffen ist. Der Flottenmanager kann auch in die Ansichten hineinzoomen oder sich eine Historie von Luftdruck und Temperatur anzeigen lassen. Letztere ist ein wichtiger Indikator für Probleme wie ein defektes Achslager, wie Weisz ausführt. Ohne einen entsprechenden Alarm würde die Temperatur unbemerkt weiter steigen.

Automatische Analyse des Reifenstatus

Mit dem sogenannten Drive-Over-Reader werden die relevanten Daten zum Reifenstatus ermittelt. Ein „sorgenfreies Reifenmanagement“ verspricht Weisz: Der Lastwagen fährt über eine Platte und Reifendruck und Profiltiefe sowie Achslast werden innerhalb von 20 Sekunden ermittelt. Sollte aufgrund der Daten feststehen, dass es ein Problem an den Reifen gibt, kann ein Mechaniker eingreifen, bevor es zu einem Ausfall kommt.

Oft werde am Markt eine reine Datenermittlung für sich allein angeboten. Bei Goodyear Proactive Solutions gehe man darüber hinaus. „Wir erweitern die Funktionalitäten und bieten Komplettlösungen.“ Das Differenzierungsmerkmal ist die vorausschauende Funktion.

Anwendungsbeispiel

Wenn der Normaldruck eines Lastwagen-Reifens bei neun Bar liegt, sendet das System bei sieben Bar einen Alarm. „Dann erfährt der Flottenmanager aber erst davon, wenn das Problem da ist.“ Der Ansatz bei Goodyear sieht so aus: Der Alarm wird nicht erst bei sieben Bar gesendet, sondern schon bei 8,5 Bar. Dann wird signalisiert, noch sei zwar alles in Ordnung, eine Woche später aber nicht mehr. Dann könne der Flottenmanager schon einen Termin beim Reifenhändler für den übernächsten Tag ausmachen, erklärt Weisz.

„Das ist der Mehrwert, den wir schaffen. Der Kunde möchte die Kosten senken, und das ermöglichen wir.“ Mithilfe prädiktiver Technologien lässt sich schon heute die Zahl der Fahrzeugausfälle, die auf Reifenprobleme zurückzuführen sind, um durchschnittlich 85 Prozent reduzieren. Bei einzelnen Flotten werden sogar noch höhere Erfolgsraten erzielt. Vollautomatisch geht das nach Angaben des Managing Directors.

Echtzeitinformationen für den Fahrer

Die Kunden hätten zudem den Wunsch gehabt, dass auch der Fahrer in Echtzeit über Reifenprobleme informiert wird. Daher gibt es auch für ihn eine App im Angebot. Weisz hebt die einfache Gestaltung hervor, die eine Nutzung auch ohne Sprachkenntnisse möglich macht. Dies ist wichtig, weil viele Fahrer nicht zwingend die Sprache des Landes sprechen, in dem ihr Unternehmen ansässig ist. Goodyear arbeite viel mit Symbolen, sagt Weisz.

Die Vision sei es, das TPMS, das Tire Pressure Monitoring System, und den Drive-Over-Reader nicht einfach nur zu verbauen, sondern in einem Gesamtkonzept zu nutzen, das auch das Servicenetzwerk des Reifenherstellers integriert. Dabei arbeitet Goodyear Proactive Solutions intensiv mit den eigenen Kunden zusammen. „Alle unsere Entwicklungen basieren auf Kundenrückmeldungen“, unterstreicht Weisz die Bedeutung des Feedbacks für sein Unternehmen. Dabei treten dann auch schon mal Unterschiede zwischen Kunden etwa in Frankreich und in Deutschland auf. Gemeinsam mit den Kunden und basierend auf den von Goodyear selbst entwickelten Algorithmen wird dann an neuen Lösungen gearbeitet.

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