Aus Sicht der IfKom bedarf es noch stärkerer Überzeugungsarbeit und einer für Mädchen und junge Frauen interessanten Berufsperspektive in den MINT-Fächern.

Der Anteil von Frauen mit akademischem Berufsabschluss in sozialversicherungspflichtigen Berufen der Informations- und Kommunikationstechnik lag 2017 bei 17,7 Prozent. Das ist gegenüber den Werten von 2013, die das Statistische Bundesamt mit 16,7 Prozent angibt, kaum eine Steigerung.

Der Verband der Ingenieure für Kommunikation (IfKom e. V.) begrüßt daher die bereits von Hochschulen, Arbeitgebern, Gewerkschaften, der Bundesregierung und anderen Beteiligten initiierten Maßnahmen, sieht aber weiterhin deutlichen Handlungsbedarf, um mehr Frauen für technische Berufe und technische Studiengänge zu begeistern. So haben im Jahr 2017 beispielsweise nur 3,3, Prozent der Studentinnen das Studienfach Informatik gewählt, 10 Jahre vorher waren es gerade 1,9 Prozent.

Einen Grund für die, wenn auch geringen, Steigerungsraten bei Studentinnen in den MINT-Fächern sieht die Bundesregierung in mehrjährigen Kampagnen aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft. Neben den vorhandenen Kampagnen und Initiativen, z. B. der Netzwerk-Initiative „Komm, mach MINT“, bedarf es jedoch aus Sicht der IfKom gerade im Zeichen zunehmender Anforderungen durch die Digitalisierung noch stärkerer Überzeugungsarbeit und einer für Mädchen und junge Frauen interessanten Berufsperspektive in den MINT-Fächern. Auch wenn die Fördermaßnahmen des Bundesbildungsministeriums „Erfolg mit MINT – Neue Chancen für Frauen“ einen Umfang von 20 Mill. Euro haben, ist dieser Betrag auf den Zeitraum 2015 bis 2021 gesehen und auf 54 Vorhaben verteilt, davon 40 Vorhaben mit einem Bezug zu IT-Berufen oder zur Digitalisierung, nicht ausreichend.

Zusätzlich zur Förderung von Projekten durch die öffentliche Hand sollten auch Arbeitgeber verstärkt Praktika zum Kennenlernen der digitalen Arbeitswelt anbieten, die sich insbesondere an junge Frauen richten, die ihre Berufswahl noch nicht abschließend getroffen haben. So kann der bundesweite Aktionstag „Girls‘ Day“ Mädchen zwar einen kurzen Einblick gewähren, reicht aber alleine nicht aus. Erfolgreich können auch mehr gezielte Mentorinnen-Programme sein, in denen Frauen mit Berufserfahrung in technischen Berufen ihre Erfahrungen an interessierte zukünftige Nachwuchskräfte weitergeben. Nach Meinung der IfKom müssen insbesondere im schulischen Bereich bereits früh die Weichen gestellt werden, damit sich Mädchen stärker für Technik interessieren und sich für eine Ausbildung oder ein Studium in einem MINT-Bereich entscheiden. Wichtigste Voraussetzung dafür sind ausreichend qualifizierte und motivierte Lehrerinnen und Lehrer, die Mädchen und jungen Frauen an die MINT-Themen heranführen! Hinzu kommen Vorbilder mit unterschiedlichen Lebensmodellen, auch erfolgreiche Frauen mit Kindern, damit mehr Frauen einen MINT-Studiengang wählen. Und schließlich müssen innerhalb der Studiengänge sowie nach dem Berufseinstieg Strukturen beseitigt werden, die eine erfolgreiche berufliche Entwicklung von Frauen behindern.

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Die Ingenieure für Kommunikation e. V. (IfKom) sind der Berufsverband von technischen Fach- und Führungskräften in der Kommunikationswirtschaft. Der Verband vertritt die Interessen seiner Mitglieder – Ingenieure und Ingenieurstudenten sowie fördernde Mitglieder – gegenüber Wirtschaft, Politik und Öffentlichkeit. Der Verband ist offen für Studenten und Absolventen von Studiengängen an Hochschulen aus den Bereichen Telekommunikation und Informationstechnik sowie für fördernde Mitglieder. Der Netzwerkgedanke ist ein tragendes Element der Verbandsarbeit. Gerade ITK-Ingenieure tragen eine hohe Verantwortung für die Gesellschaft, denn sie bestimmen die Branche, die die größten Veränderungsprozesse nach sich zieht. Die IfKom sind Mitglied im Dachverband ZBI – Zentralverband der Ingenieurvereine e. V. Mit über 50.000 Mitgliedern zählt der ZBI zu den größten Ingenieurverbänden in Deutschland.

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