Die Stilllegung des Skandal-Schlachhtofs sieht das Deutsche Tierschutzbüro als ersten Erfolg, fordert aber eine lückenlose Aufklärung der Hintergründe.
Das Deutsche Tierschutzbüro begrüßt die längst überfällige Stilllegung des Skandal-Schlachthofs der Standard-Fleisch GmbH & Co. KG in Oldenburg, nachdem Fälle von extremen Verstößen gegen das Tierschutzgesetz in dem Betrieb aufgedeckt wurden. Das Schlachthof- Unternehmen hat verkündet, den Betrieb ab sofort ruhen zu lassen und reagiert damit auf den enormen öffentlichen Druck, der durch die Veröffentlichung des Bildmaterials durch das Deutsche Tierschutzbüro entstanden war. Die Tierrechtler freuen sich über den Erfolg, fordern jedoch weiterhin die endgültige und dauerhafte Schließung des Rinderschlachtbetriebs und die lückenlose Aufklärung aller Hintergründe. „Es ist ein Erfolg, dass der Schlachthof selbst die Einsicht hatte, ihren grauenvollen Betrieb ruhen zu lassen. Der Schlachthof darf nie wieder in Betrieb gehen und alle Verantwortlichen müssen zur Rechenschaft gezogen werden“, so Jan Peifer, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Tierschutzbüros.
In der letzten Woche hatte das Deutsche Tierschutzbüro Bildmaterial, das Tierquälerei im Schlachthof der Standard-Fleisch GmbH & Co. KG dokumentiert, der Staatsanwaltschaft Oldenburg, dem zuständigen Veterinäramt Oldenburg und dem Landwirtschaftsministerium in Hannover überreicht. Die Bilder zeigen Fälle von extremen Verstößen gegen das Tierschutzgesetz und Straftaten im angezeigten Schlachthof. Der Schlachthof selbst bestätigte daraufhin im Grunde die Vorwürfe. Die Bildaufnahmen sind mit versteckten Kameras in dem Zeitraum September und Oktober 2018 entstanden und umfassen über 600 Stunden Videomaterial. Nachdem die Tierrechtler das Material weiter gesichtet und ausgewertet haben, fiel ihnen auf, dass ganz offensichtlich auch Mitarbeiter vom zuständigen Veterinäramt in den Skandal verwickelt sind. Daraufhin hat das Deutsche Tierschutzbüro erst heute eine erneute Strafanzeige gestellt. „Das Bildmaterial zeigt so viele extreme Verstöße, die dringend lückenlos verfolgt werden müssen. Die Aufarbeitung des Skandals ist auch nach dessen Schließung nicht beendet, sondern steht noch ganz am Anfang“, so Jan Peifer.
Eine sehr enge Kooperation des Schlachthofs bestand seit 2017 mit der Böseler Goldschmaus GmbH, die selbst zu den größten Betrieben für die Produktion und den Vertrieb von Wurst- und Fleischwaren zählt. Diese bezog ihr Rindfleisch von der Standard-Fleisch GmbH & Co. KG, um es dann weiterzuverbreiten. Heute verkündete sie, den Oldenburger Schlachthof nicht mehr mit Schlachtungen zu beauftragen, was vermutlich mitunter zur Stilllegung des Betriebes geführt hat.
Viele Handelspartner von Goldschmaus, wie z.B. Frosta, Norma, die Bünting-Gruppe, die Supermarktkette HIT aus Nordrhein-Westfalen, EDEKA, ALDI, Lidl und Norma hatten schockiert auf die Bilder reagiert und noch in der letzten Woche die Zusammenarbeit beendet. „Es wurde Zeit, dass Goldschmaus selbst auch endlich handelt. Jetzt gelangt hoffentlich nie wieder Fleisch aus diesem Skandal-Betrieb in die Lebensmittelproduktion. Es muss aber sichergestellt sein, dass so etwas auch zukünftig nie wieder passiert“, so Jan Peifer abschließend.
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Bildmaterial aus dem Schlachthaus auf Anfrage.
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