Das Unternehmen Breuninger hat angekündigt, ab 2020 keinen Echtpelz mehr zu vertreiben.

Das Deutsche Tierschutzbüro verzeichnet es als Erfolg, dass die Warenhauskette Breuninger verkündet hat, dass ihr Sortiment ab 2020 frei von Pelz sein wird. Die Tierrechtsorganisation sieht die Entscheidung Breuningers auch als Reaktion auf ihre im November 2017 gestartete Kampagne gegen die Pelzpolitik des Unternehmens. Die Warenhauskette war eine der letzten, die in ihrer Modelinie Pelz verkaufte und dies auch fokussiert bewarben. Nach Aussage des Unternehmens wird dies ab 2020 vorüber sein. „Die Produktion von Pelz ist eine der sinnlosesten und quälerischsten Formen der Ausbeutung von Tieren. Wir freuen uns, dass auch Breuninger dies nun eingesehen hat und den Verkauf einstellt“, so Jan Peifer, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Tierschutzbüros. Breuninger unterhält in Deutschland Filialen in Stuttgart, Düsseldorf, Ludwigsburg, Sindelfingen, Nürnberg, Freiburg, Leipzig, Erfurt, Sulzbach, Reutlingen und Karlsruhe.

Im November 2017 startete die Tierrechtsorganisation ihre Kampagne gegen den Verkauf von Pelz bei Breuninger. Dabei wurden regelmäßig Protestaktionen und Demonstrationen in allen 13 Städten initiiert, in denen Breuninger Filialen unterhält. Die Proteste umfassten Telefonaktionen, bei denen sich Aktivisten direkt bei Breuninger über den Pelzverkauf beschwerten; Nackt- und Trillerpfeifen-Demonstrationen vor den, sowie Flashmobs in den Filialen; Anti-Pelz-Modenschauen; das Bekleben von Schaufenstern der Filialen mit Bildern aus der qualvollen Pelzproduktion; oder die sehr medienwirksame Pelzpolizei, bei der als Polizisten verkleidete Aktivisten in der Straße auf Pelzprodukte kontrollierten und darüber aufklärten. Ende 2017 zeichnete das Deutsche Tierschutzbüro Breuninger auch mit dem Preis der Herzlosigkeit als tierquälerischstes Unternehmen des Jahres aus. Unterstützung bekam der Verein bei der Kampagne auch von bekannten Testimonials, wie dem Kriminalbiologen und Forensiker Dr. Mark Benecke. Eine Petition gegen Breuningers Pelzpolitik unterzeichneten bis heute 68.175 Menschen. Auf Versuche, mit der Warenhauskette in Gespräche zu kommen, erhielt das Deutsche Tierschutzbüro keine Reaktion. „Mit unserer Kampagne gegen Breuninger haben wir viele Menschen und potentielle Kunden über Pelz und Breuningers Verkaufspolitik aufklären können. Wir sehen es als Erfolg, dass das Unternehmen diesbezüglich nun einlenkt. Es gibt aber noch zu viele Unternehmen, die an Pelz festhalten, weshalb wir mit unserer Arbeit weitermachen werden, bis keine Tiere mehr unter modischen Auswüchsen des Menschen leiden müssen“, so Jan Peifer.

Die Gewinnung von Pelz gehört weiterhin zu den qualvollsten Elementen in einem System der Ausbeutung von Tieren. Die meisten Pelztierfarmen befinden sich in Fernost, Finnland und Polen, also in Ländern, in denen es nur ein sehr schlechtes bzw. überhaupt kein Tierschutzgesetz gibt. In winzigen Käfigen, in denen Umdrehen meist nicht möglich ist, leiden die, oft extra hochgemästeten, Tiere. Nach nur wenigen Lebensmonaten werden die Füchse, Marderhunde, Kaninchen und Nerze brutal getötet, um ihnen das Fell abzuziehen. Der Rest der getöteten Tiere wird in der Regel entsorgt und findet keine weitere Verwertung. Die Felle der geschundenen Tiere werden zu Pelz verarbeitet und auch in Deutschland in rauen Mengen vor allem als Accessoires an Jacken und Handtaschen verkauft. Viele Verbraucher wissen dabei oft nicht einmal, dass sie Pelz kaufen. Grund dafür ist die falsche Kennzeichnung durch die Unternehmen und der Fakt, dass Echtpelz inzwischen teilweise günstiger als Kunstpelz ist. Unter anderen Louis Vuitton, Astrid Anderson, Fendi und Escada haben immer noch Echtpelz im Sortiment. Andere Labels wie Armani, Charles Vögele, Esprit, Gerry Weber und Marc O´Polo verzichten seit Jahren auf die Verwendung.

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